
Resilienz wird die psychische Widerstandsfähigkeit eines Menschen bezeichnet, Krisen ohne länger andauernde Beeinträchtigungen zu überstehen. Menschen mit einer hohen Resilienz haben erkannt, dass sie ihres eigenen Glückes Schmied sind und selbst für ihr Schicksal verantwortlich sind. Resiliente Menschen erholen sich schneller von ihren Belastungen, was aber nicht bedeutet, dass sie unsensibel oder kalt sind. Sie haben einfach nur die Fähigkeit nach einer Krise schneller wieder in ihr inneres Gleichgewicht zu kommen. Diese Menschen sehen ihre Schicksalsschläge als Chance, während weniger resiliente Menschen daran zerbrechen können.
Die gute Nachricht ist, dass man seine Resilienz stärken kann, indem man sich neue Handlungs- und Bewältigungsstrategien aneignet. Es ist besonders wichtig zu verstehen, dass man einen Einfluss auf bestimmte Situationen hat und nichts hilflos mitansehen oder aushalten muss.
Ein wichtiger Punkt bei der Resilienz ist das Prinzip der Selbstwirksamkeit, das bedeutet, dass man im besten Fall der Überzeugung ist, schwierige Situationen aus eigener Kraft überwinden zu können und erfolgreiche Ereignisse nicht anderen Personen, Glück oder Zufall zuschreibt. Um das eigene Vertrauen in sich selbst aufzubauen gibt es viele Wege. Man sollte sich auf seine Erfolgserlebnisse fokussieren und nicht auf seine Misserfolge.
Dies wiederum erreicht man durch die Konzentration auf seine Ressourcen. Es soll das Hauptaugenmerk auf die Talente des Menschen gelegt werden und das eigene Denken soll zum positiven verändert werden.
Viele Menschen neigen dazu nur die negative Erlebnisse zu sehen, anstatt sich mit dem Positven und mit seinen persönlichen Stärken auseinanderzusetzen.
Man geht davon aus, dass der Grund warum wir uns oft nur auf die negativen Ereignisse konzentrieren die “selektive Wahrnehmung” ist. Forscher meinen, dass dieser adaptive Mechanismus von Vorteil ist, wenn es um unser Überleben geht, weil negative Ereignisse eine schnelle Reaktion von uns erfordern, damit wir sie lösen können. Dieses automatisierte Denken ist jedoch für unsere Gesundheit nicht förderlich und sollte verändert werde.
RESILIENZ BEI HUNDEN
Den Begriff der Resilienz kann man auch auf Hunde übertragen. Manche Hunde haben von sich aus sehr gute Strategien entwickelt, um mit unvorhersehbaren Situationen umgehen zu können.
Bei anderen Hunden wiederrum muss man die Resilienz stärken, vielleicht weil sie durch fehlende Sozialisierung oder Genetik keine guten Bedingungen für einen Aufbau der psychischen Widerstandsfähigkeit erfahren haben, weil sie nie gelernt haben mit unvorhersehbaren Situationen umzugehen, weil ein Trauma ihre Resilienz massiv geschwächt hat oder weil sie vielleicht gerade in der Pubertät sind.
Wie schafft man es die Resilienz des Hundes zu stärken?
Mit gut aufgebauten positiven Training kann man es schaffen, die Resilienz des Hundes zu stärken und ihm alternative Verhaltensweisen anbieten, die er in Konfliktsituationen von sich aus ausführen kann. Es ist äußerst wichtig das Training kleinschrittig aufzubauen, so dass der Hund immer das Gefühl hat, die Kontrolle über die Situation zu haben und es zu keinem Handlungsverlust kommt. Der Hund sollte im Training soviele Erfolgserlebnisse wie möglich haben, damit er sein Selbstbewusstsein stärken kann.
Resilienz und Bindungsaufbau
Ich denke, dass ein stabiler Bindungsaufbau von verschiedenen Faktoren abhängt und man “Bindung” ganzheitlich betrachten sollte, denn manchmal ist die Beziehung zwischen Mensch und Hund sehr eng, man sieht es jedoch nicht auf den ersten Blick. Die Bindungsbereitschaft des Hundes hängt unter anderem von seiner Rasse oder Rassen ab. Natürlich bestätigen Ausnahmen die Regel. Es gibt Rassen die darauf gezüchtet wurden selbstständig zu arbeiten und dann gibt es Rassen die auf eine enge Zusammenarbeit mit dem Menschen hin gezüchtet wurden.
Auch hier gilt es, das Individuum als ganzheitliche Persönlichkeit zu betrachten. Ich kenne zum Beispiel Golden Retriever die sehr reserviert gegenüber Fremden sind, genauso habe ich schon einen Hirtenhund kennengelernt, der nichts lieber tut als sich kraulen zu lassen. Ob und wie sich die Beziehung von einem Hund zu seinem Besitzer äußert, lässt sich nicht an der Unterordnungsbereitschaft, oder, am ausführen von Kommandos messen. Es gibt auch Menschen, die lieber Distanz zu anderen Menschen haben und dann gibt es welche, die gerne engen Körperkontakt haben, genauso ist es beim Hund.

Persönliche Erfahrungen
Um die Bindung und die Resilienz meines Hundes zu stärken, habe ich als erstes seine Persönlichkeit, mit seinen Stärken und Schwächen angenommen. Wie Menschen, haben auch Hunde ihre Talente und Schwachpunkte. Ich habe monatelang den Fehler gemacht und mich auf seine Schwächen konzentriert und unser Training war ausschließlich dominiert vom üben von Hundebegegnungen. Als ich dieses “Problem” in den Hintergrund gerückt habe und mich auf seine Stärken konzentriert habe, habe ich bemerkt das unsere Bindung ganz neu definiert wurde.
Ich mache regelmäßige Clickertraining mit ihm, wo ich bei ihm vor allem über das freie shapen arbeite,weil er ein eher passiver Hund mit wenig Eigeninitiative ist. Das freie shapen fördert bei ihm definitiv sein Körperbewusstsein und seine Kreativität. Weiters baue ich, um unsere Bindung zu stärken, immer wieder kleine Übungen ein, wenn wir im Wald spazieren gehen; wie über einen Baumstamm balancieren, Leckerlies in Baumstämmen und auf der Wiese verstecken, um sie dann gemeinsam zu suchen. Dadurch, dass wir es zusammen erleben und er Erfolgserlebnisse am laufenden Band hat, hat er ein neues Selbstbewußtsein aufgebaut.
Sehr wichtig bei meinem Hund ist auch, dass er mich richtig einschätzen kann, deswegen achte ich darauf, immer vorhersehbar für ihn zu agieren und auch meine Emotionen zu kontrollieren. Das bedeutet zum Beispiel, dass ich immer, bevor ich an seinem Körper manipulieren muss (wegen Zahnpflege, Gesundheitscheck etc.), ich ihn darauf vorbereite und seine Grenzen akzeptiere. Weiters lasse ich ihn so oft wie möglich (natürlich nur in übersichtlichen Bereichen) ohne Leine laufen, dass gibt ihm soviel Selbstvertrauen und Entscheidungsfreiheit.
Ich bin der Ansicht, dass Bindung nicht auf dem abrufen von Gehorsamkeit beruht, viel wichtiger ist es, dass das Selbstbewusstsein und die Selbstständigkeit des Hundes, vor allem wenn er über wenig Resilienz verfügt, zu stärken – dann kommt die Bindung von ganz alleine.
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